Mein Weg zu Gott

Liebe Sonja,

dein Beitrag in „Mensch Gott“ hat mich tief bewegt und vieles konnte ich sehr gut nachempfinden.

 

Als Baby wurde ich getauft und ging später in die Christenlehre und in den Konfirmationsunterricht. Jedoch berührte mich davon nichts. Die Geschichten aus der Bibel waren für mich nette, aber uninteressante Märchen. Im Gottesdienst konnte ich mit den Gebeten und Liedern nichts anfangen. Lediglich das „Vater unser“ behielt ich als abendliches Abspülgebet bei.

 

Mit 30, merkte ich, dass etwas mit mir nicht stimmte. Ich hatte noch keinen Partner und keine Kinder. Auch kamen gelegentlich Aggressionen zu meinen Mitmenschen hoch. Eine tiefe Traurigkeit hatte mich mein ganzes Leben schon begleitet, was sich in traurigen Filmen und Musik äußerte. (Ich hörte sogar eine Zeit lang Metall an.) Als ich 2008 eine neue Stelle annahm, die einfach schrecklich war, bat ich Gott, mich da rauszuholen. Aber er tat überhaupt nichts. Verärgert, dass er mir so einen Job gab und nichts tat, wandte ich mich von ihm ab. Ich versuchte auf eigene Faust mein Glück und Heilung zu finden.

 

So kam ich mit dem Buddhismus in Berührung, mit Meditationen und anderen Lehren. Die Versprechungen von inneren Heilungen waren großartig. Ich war eine „fleißige“ Schülerin – ging in den Tempel zum Meditieren, nahm an Seminaren zu Achtsamkeit und den 10 Geboten des Buddhismus teil. Auch bei Yogaversuchte ich inneren Frieden zu finden. Weiterhin startete ich eine tiefenpsychologische Psychotherapie. Nach insgesamt 5 Jahren des Suchens nach Frieden, Annahme und Heilung, war ich ein psychisches Wrack. Es wurde immer schlimmer. Gerade die Psychotherapie zeigte mir zwar die Ursachen meiner Traurigkeit, meiner Aggressionen und meiner Bindungsängstlichkeit – sie konnte mir aber diese Dinge nicht von mir nehmen. Jahrelang war ich wütend auf meine Eltern und bedauerte meine Vergangenheit.

 

Im Jahr 2014, schickte mir Gott eine an ihm glaubende Frau, welche meine Nachbarin war. Sie lud mich hin und wieder zum Abendessen ein und erzählte mir viel von Gott und ihren Erfahrungen mit ihm. Ich wollte davon nichts wissen, aber der Same war bereits durch sie gelegt.

 

Ende 2014 entschloss ich mich noch einmal mit36 Jahren zu studieren. Psychologie. Da die Therapie nicht fruchtet, wollte ich dies selbst in die Hand nehmen. Jedoch rechnete ich nicht mit einem noch tieferen Abgrund. Ich bekam einen der seltenen Präsenzstudienplätze, in Chemnitz. So vermietete ich meine Wohnung in Berlin unter (seit 2006 dort lebend) und machte mich auf. Es wurde alles viel schlimmer. Es stellten sich keine Freunde ein, die Wohnung war weit weg von der Uni und auch meine Freunde und Familie waren weit weg. Internet hatte ich nur an der Uni. Ich war von allem, was mir lieb und teuer war, getrennt und völlig am Ende. Lediglich einmal am Sonntag ging ich zum Spielcasino. Dort gab es Internet und ich schaute mir immer eine Predigt von Joyce Meyer an. Der Heilige Geist führte mich im November 2014 zur Uni-Bibliothek, wo ich die Psychologische Abteilung suchte, aber nicht fand. Dafür war ich nun in der theologischen Abteilung gelandet, wo mich ein kleines Buch fand. Es handelte vom Heiligen Geist und was Esoterik mit uns macht. Kurz darauf erhielt ich Internet im Studentenzimmer und konnte mir die Joyce Meyer Predigten nun täglich ansehen. Von ihnen kam eine Kraft und Lebensfreude herüber, die ich so schon lange nicht mehr gespürt habe. Mir wurde klar, dass ich von christlichen Gott überhaupt nichts wusste und ich wollte ihn näher kennenlernen. Was blieb mir auch anderes übrig – alles andere hatte nicht funktioniert und hier spürte ich Kraft und Leben.

 

Er war so lieb zu mir im Frühling 2015. Er gab mir ein Studentenzimmer direkt auf dem Campus und in der Kirche nebenan, startete auch gleich ein Alpha-Kurs. Im Alpha-Kurs lernte ich meinen Herrn immer näher kennen. Wir begannen eine innige Beziehung aufzubauen. Ich weinte sehr viel und das auch die ersten Male in der Kirche. Der Heilige Geist traf auf mich ganz sanft ein. Im Sommer 2015 begann ich mit Gott zu reden. Es war mir so vertraut, obwohl ich es noch nie zuvor tat. Er wurde mein ständiger Begleiter. Das schönste war und ist, dass er mich mit einem wunderbaren Frieden erfüllt und meine seelischen Wunden Stück für Stück zu heilen begannen. Mein Wunsch war nun zu meinem Erlöser JA zu sagen und ich wollte mich in der Freikirche meiner Nachbarin in Berlin „richtig“ taufen lassen. Aber dies ließ auf sich warten, es musste noch etwas getan werden. Im Winter 2016 machte er mich auf meinen esoterischen Lebensstil aufmerksam. Als ich erfuhr, dass diese Dinge den Feind ins Leben holen, schmiss ich alle Bücher zum Thema Buddhismus und Ähnliches, sowie alle esoterischen Gegenstände sofort aus dem Haus und tat Buße. Sofort fühlte ich mich freier und leichter. Wenige Tage später bekam ich den langersehnten Termin zur Taufe.

 

Am 10. April 2016 wurde ich neu geboren. Seitdem gehen wir beständig den Weg der Heilung. Es ist sooooo schön ihn in mir und an meiner Seite zu haben. Ich habe von ihm meine Antworten, die mich dazu bewogen haben, das Studium zu machen, erhalten. Nun räumen wir erstmal auf und ich bin gespannt, wie er mein Leben gestalten möchte und wie ich ihm dienen kann.

 

Ohne IHN möchte ich nicht mehr leben. Er erfüllt mich und zeigt mir den Weg, den ich zu gehen habe. Ich habe Hoffnung auf vollständige Heilung meiner seelischen Verletzungen aus der Vergangenheit und Hoffnung auf ein erfülltes Leben in ihm.

 

Ich möchte jedem Leser Mut machen, ihn zu suchen und zu finden.

Er wird Dir ein neues Leben schenken, das ist gewiss.

 

Halleluja, Amen.

 

Liane K.

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Kommentare: 3
  • #1

    Wolfgang Beuthner (Montag, 05 September 2016 21:55)

    Liebe Liane,
    du schreibst in deinem Beitrag auf Sonjas Homepage: „Ich habe Hoffnung auf vollständige Heilung meiner seelischen Verletzungen...”. Dazu möchte ich dir Mut machen, denn deine Hoffnung ist biblisch abgesichert!
    Von Jesus lesen wir: Da wandte sich Jesus um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet (griech.: sozo). Und die Frau wurde gesund zu derselben Stunde. (Mt. 9,22)
    Paulus schreibt: Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden (griech.: sozo) durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, ... (Eph. 2,8)
    Wichtig ist die weite Bedeutung des hier verwendeten griechischen Wortes „sozo” zu kennen: retten, freisetzen, ganz machen, wiederherstellen, heilen - all das steckt in diesem Wort drin.
    Für viele Christen ist Jesus nur gekommen, dass wir bei ihm täglich unsere Sünden abladen können, um dann Vergebung zu erlangen. Das sind nur 5% frohe Botschaft. ER IST GEKOMMEN; UM UNS WIEDERHERZUSTELLEN!!!, und zwar in den Zustand, wie der Vater ihn einst für uns vorgesehen hatte. Warum? Jesus bereitet sich seine Braut (oder als zweites Bild) seinen Leib zu: ...damit er sich selbst die Gemeinde (die Braut, seinen Leib) herrlich darstelle, so daß sie weder Flecken noch Runzel noch etwas ähnliches habe, sondern heilig sei und tadellos. (Eph.5,27) Da „wir Glieder seines Leibes sind” (Eph. 5,30) ist völlige Wiederherstellung inklusive, geht gar nicht anders! Sein Leib kann nur aus geheiligten und geheilten Gliedern bestehen oder können wir uns was anderes vorstellen? Deshalb kannst du voll auf Jesus hoffen und das wünsche ich dir!
    Einen wichtigen Nachtrag noch: Das alles funktioniert aber nur, wenn du Gal. 2,20 verstanden hast und diese Tatsache glaubst. ICH BIN MIT CHRISTUS GEKREUZIGT, UND NUN LEBE NICHT MEHR ICH, SONDERN CHRISTUS LEBT IN MIR. Um das noch schnell verständlich zu machen, hier eine ein wenig abgeänderte Version: Mein Ego, mein Fleisch, mein alter Mensch ist mit Christus gekreuzigt, also tot, und nun lebt nicht mehr mein Ego, mein Fleisch, mein alter Mensch, sondern Christus lebt in mir. Und jetzt lass mal deiner Phantasie freien Raum, was das alles für Auswirkungen haben muss!

  • #2

    Liane (Mittwoch, 07 September 2016 11:11)

    Lieber Wolfgang,

    ich möchte Dir ganz vielen lieben Dank Dir für Deine warmen und mitfühlenden Worte sagen. Sie sind wunderschön und geben mir Kraft und Zuversicht. Ich werde sie mir noch öfters durchlesen. Letztere Worte erinnern mich an den Satz von Johannes dem Täufer: "Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen." Möge Gott uns dazu die Gnade und Kraft schenken.

    Gott segne Dich, lieber Wolfgang.

  • #3

    Wolfgang Beuthner (Donnerstag, 08 September 2016 21:58)

    Liebe Liane, ja, bitte mach das: die Worte öfters durchlesen, also ich meine die Bibelverse. Ich habe die Erfahrung gemacht, je länger man über einer Bibelstelle "brütet" desto mehr schließt einem der heilige Geist das Wort auf und führt dich hinaus ins Weite, denn er hat Lust zu dir. (Ps. 18,20) Ich nehme manchmal so einen Vers mit bei einem Waldspaziergang und drehe dann jedes Wort hin und her und es fängt an zu sprudeln. Das geht sogar mit Versen, die auf den ersten Blick nicht so vielsagend sind. Und dann denke ich, dass Gott nur denen die Tiefe seines Wortes aufschließt, die es wirklich und ernsthaft wissen wollen. Und gerade in notvollen Zeiten merken wir dann, dass uns ja gar nichts anderes übrig bleibt, als sich immer tiefer in Gottes Arme fallen zu lassen. Ich wünsch' dir Gottes Segen beim Hinabsteigen in Gottes Wort! Wolfgang